Brauchen wir in unseren Dörfern Spielplätze? Gibt es nicht genug Plätze wo Kinder wunderbar spielen könnten, die alten Bäume, der Strohboden und natürlich die vielen selbst gebauten Baumhäuser und Schaukeln. Also wozu da noch einen öffentlichen Spielplätze bauen?
Die Antwort auf diese Frage erschließt sich nicht aus der Funktionalität eines Spielplatzes, nicht wie gut die Kinder auf dem Spielplatz spielen können, sondern in seiner Zeichenhaftigkeit. Seht her, „hier bin ich, ein Spielplatz, gepflegt, mitten im Dorf“. Das Vorhandensein eines Spielplatzes bedeutet, hier sind Kinder, hier sind viele Generationen, von Überalterung keine Spur, dieses Dorf hat Zukunft. Die Spielplätze bieten fertig servierte
Spielmöglichkeiten, wenig Raum für Kreativität.
Wenn wir zurück denken, werden schnell Erinnerungen an Baumhöhlen und selbst gebaute Drachen wach. Natürlich ist da viel Nostalgie dabei, aber auch die Erkenntnis, dass nichts schöner, nichts wertvoller, und nichts bedeutender ist, als das selbst gemachte, das selbst gebastelte.
Das Projekt Spielstellen ist ein Versuch die Idee des Selbermachens wieder zu beleben und die großen Spielplätzen mit vielen kleinen Spielstellen zu ergänzen. Es ist der Versuch Kinder, Eltern oder einfach nur Interessierte zusammen zu bringen und zusammen kleine Dinge zu schaffen mit denen Kinder unterschiedlichen Alters spielen können. Das Material ist gebraucht, es ist gewachsen oder irgendwo gefunden. Schön wäre es wenn die Spielstellen eine Einheit mit der Umgebung bilden, Teil der Landschaft werden oder gar mit ihr verschmelzen. Aber das Wichtigste ist, das die Ideen von den Kinder und den Eltern oder Interessierten selbst entwickelt werden. Gebaut wird dann zusammen, vielleicht auch irgendwo zwischen den Dörfern.